Löwenherz 2017

Franz Alt, Eugen Drewermann, Lacides Hernandez und Franz Pitzal erhielten am 12. November 2017 ihre mit einem Preisgeld dotierten Ehrenpreise verliehen.

Die Löwenherz Ehrenpreisträger 2017 und Ihre Verdienste:

Der katholischer Pfarrer Franz Pitzal erhielt das Löwenherz für seine herausragenden weltweiten humanitären Projekte.

Dr. Franz Alt erhielt das Löwenherz für seine herausragenden publizistischen Leistungen im Bereich des Klimaschutzes.

Dr. Eugen Drewermann erhielt das Löwenherz für seinen Einsatz für Freiheit und Menschlichkeit innerhalb und außerhalb der Kirche.

Lacides Hernandez erhielt das Löwenherz für seine Leistungen am Versöhnungsprozess verfeindeter Gruppen in Kolumbien.

Michail Gorbatschow wurde am 19.09.2017 bereits im Rahmen eines Festaktes, unser Ehrenpreis das „ Löwenherz“ für seine Verdienste um Frieden und Versöhnung, in Moskau verliehen.

Preisverleihung "Der Löwe" 2017

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Informationen zum Festakt

Sehr geehrte Leiter der Hilfsorganisation Human Projects!
Sehr geehrter Herr Botschafter!
Sehr geehrter Herr Alt!
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde!

Es ist für mich eine große Ehre, mit dem „Löwenpreis“ der deutschen Hilfsorganisation Human Projectsausgezeichnet worden zu sein

Ich schätze ebenfalls sehr, dass die Leitung der Hilfsorganisation unter der Berücksichtigung meines Gesundheitszustands sich bereit erklärt hat, den Festakt anlässlich der Preisverleihung nicht, wie geplant, in Leonberg in Deutschland zu veranstalten, sondern in Moskau.

Ich danke Herrn Enz, Herrn Botschafter von Fritsch und Herrn Alt, der die Laudatio gehalten hat,  für ihre Worte der Anerkennung und Wertschätzung

Wie mir mitgeteilt wurde, hat die aus Vertretern des öffentlichen Lebens bestehende Jury ihre Entscheidung, mir den Preis zu verleihen, mit meinen „Verdiensten um Frieden und Versöhnung“ begründet. Hier stehen Frieden und Versöhnung  im Mittelpunkt, zwei Begriffe, die mir immer in höchstem Maße wichtig waren und immer noch sind. Mehr noch: Ich halte deren Bedeutung heute für aktueller denn je.

Vor drei Jahrzehnten habe ich gemeinsam mit Gleichgesinnten in der Führung der damaligen Sowjetunion den Kampf um Reformen bzw. um einen grundlegenden Wandel aufgenommen, um das Leben in unserem Land besser zu machen. Ein unabdingbarer Bestandteil dieses Vorhabens war eine neue Außenpolitik, deren Ziel es war, die internationalen Beziehungen zu verbessern und Bedingungen dafür zu schaffen, dass es für alle  auf der Erde Frieden gibt.

Bereits damals teilte ich die Haltung des jungen, aber weisen amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy, der jene seiner Landsleute mahnte, die darauf bedacht waren, Frieden nur für sich, nur für Amerika zu sichern. Nein, sagte Kennedy, entweder werde es Frieden für alle geben oder gar keinen!

Damals gelang es uns nicht, alle Pläne umzusetzen. Nichtsdestotrotz haben wir in Zusammenarbeit mit unseren westlichen Partnern noch nie dagewesene Ergebnisse erzielt: Die akute Gefahr eines nuklearen Holocaust war abgewendet, der Kalte Krieg beendet.

Die Menschen haben diese Leistungen gebührend gewürdigt. Die gesamte Atmosphäre hatte sich verändert, die Spannungen ließen langsam nach. Ich glaube, die Deutschen spürten das deutlicher als die anderen. Denn im Zuge der Beendigung des Kalten Krieges war die Wiedervereinigung möglich geworden, und diese Möglichkeit wurde Wirklichkeit.

Heute erleben wir leider ein neues Wettrüsten. Wieder wird versucht, internationale Probleme mit Machtpolitik, manchmal auch mit militärischer Gewalt, zu lösen. Und wieder wird die Anwendung von Atomwaffen  von der Politik hemmungslos als Option in Erwägung gezogen.

Was sollen wir nun alle, die wir um den Frieden ernsthaft besorgt sind, tun?

Von grundsätzlicher Bedeutung in der heutigen globalisierten Welt sind die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen. Einer deren Schlüsselaspekte  sind die russisch-amerikanischen Beziehungen. Seit dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten ist ein Dreivierteljahr vergangen, dennoch gab es bislang kein einziges Vollformat-Treffen auf höchster Ebene. Das ist schlichtweg nicht normal. Ich möchte die Führungen unserer beiden Länder dazu aufrufen, Vorbereitungen eines Gipfeltreffens unverzüglich aufzunehmen. Es könnte zu einem sehr wichtigen Schritt zur Verbesserung der gesamten politischen Weltlage werden.

Ich weiß, wovon ich rede. Die Entwicklung, die schließlich das Ende des Kalten Krieges herbeigeführt hat, war durch das sowjetisch-amerikanische Gipfeltreffen in Genf angestoßen worden.  Damals gab es am Anfang nicht viele, die an einen positiven Ausgang der Gespräche glaubten. Denn davor hatte es über sechs Jahre hinweg keine einzige persönliche Begegnung  zwischen den Staatsführern der UdSSR und der USA gegeben! Auch um die Voraussetzungen für eine persönliche Verständigung hatte es nicht zum besten gestanden. Für mich war Reagan ein „kapitalistischer Dinosaurier“ gewesen, der die Botschaft, die Sowjetunion sei ein „Reich des Bösen“, in die Welt gesetzt hatte. Er seinerseits hatte in mir einen „Betonkopf von einem Bolschewisten“ gesehen.

Es mussten weitere, noch größere Anstrengungen unternommen werden und es musste ein weiteres Gipfeltreffen in Reykjavik stattfinden, bis ein Durchbruch gelang. Ein Jahr nach Reykjavik unterzeichneten wir den historischen Vertrag über die Vernichtung einer ganzen Art von Raketen, der an seiner Bedeutung bis heute nichts eingebüßt hat.

Nicht einfach gestalteten sich auch meine Beziehungen mit Helmut Kohl. Doch an den entscheidenden politischen Wendepunkten  gewann unser Verantwortungsbewusstsein immer die Oberhand. Die Meinungsverschiedenheiten und Unstimmigkeiten, selbst persönliche Kränkungen – auch das kam vor  – traten in den Hintergrund. Ich würde auch den jetzigen führenden Politikern raten, über den „Schatten des Persönlichen“ zu springen.

Andererseits ist es in solchen Momenten besonders wichtig, gegenseitige Beleidigungen und gegenseitige diplomatische Angriffe zu vermeiden. Ich rufe auch die Massenmedien dazu auf, das zu entschärfen, was Hans-Dietrich Genscher einen verbalen Krieg nannte. Es ist Zeit, mit der Verabreichung einer „täglichen Fünf-Minuten-Hassbestrahlungsdosis“ so, wie es schon George Orwell prophetisch beschrieb, Schluss zu machen.

Und noch etwas: Im heutigen Klima des wiedergeborenen Militarismus gibt es Experten und Politiker, die meinen,  das Ziel, den Frieden für alle zu sichern, sei unrealistisch, nicht ernst zu nehmen und daher nur naiven Träumern vorbehalten.

Doch auf gut Glück zu setzen, darauf, dass man diesmal vielleicht wieder einmal davonkommen würde, ist schlimmer als jede Art von Naivität. Das ist  sträflich verantwortungslos.

Die Bemühungen um Zusammenarbeit, Frieden und Versöhnung sind eine harte, tagtägliche und manchmal auch undankbare Arbeit. Doch sie ist ein reales Mittel, das menschliche Geschlecht zu erhalten. Unter den heutigen Bedingungen womöglich das einzige.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Sehr geehrter Herr Präsident, verehrter Michail Sergejewitsch

sehr geehrte Damen und Herren,

es ist für mich eine große Freude, heute an der Ehrung einer so bedeutenden Persönlichkeit teilnehmen zu können.

Verehrter Michail Sergejewitsch, es ist noch kein Jahr her, dass wir uns ebenfalls hier im Hotel „Ukraine“ begegnet sind. Damals haben wir Ihren 85. Geburtstag gefeiert, und es war mir eine große Ehre, Ihr Gast sein zu dürfen. Es hat mich zutiefst beeindruckt, wie viel Anerkennung Ihnen sowohl aus dem Inland wie auch aus dem Ausland entgegengebracht wurde. Ich wünschte mir, Ihre so großen Verdienste würden auch in Russland selbst in dem Maße anerkannt und gewürdigt, wie dies ja gerechtfertigt wäre. Aber als Historiker bin ich überzeugt, dass die Geschichte eines Tages auch in Ihrem Land ein gerechtes Urteil über Ihre großen, bedeutenden Leistungen fällen wird.

In Deutschland ist die Anerkennung Ihrer Verdienste sehr, sehr hoch und dies wird so bleiben. So konnte ich Ihnen im vergangenen Jahr auf der Feier Ihres 85. Geburtstages Glückwunschschreiben des Bundespräsidenten, der Bundeskanzlerin und des Bundesministers des Auswärtigen übergeben.

Sie haben Unvergessliches vollbracht und einen unschätzbaren Beitrag zum Frieden in Europa und zur Einheit Europas geleistet. Wir werden nie vergessen, dass es freien Völkern – vielfach zum ersten Mal – ermöglicht wurde, über ihren weiteren Weg frei und selbst zu entscheiden. Wir werden nie vergessen, wie die deutsche Wiedervereinigung international begleitet und möglich wurde. Dies konnte nur durch gemeinsames Handeln erreicht werden, gemeinsam mit den USA, mit unseren anderen westlichen Partnern und gemeinsam natürlich mit der damaligen Sowjetunion unter Ihrer Führung.

Verehrter Michail Sergejewitsch,

 

lassen Sie mich in einigen persönlichen Worten schildern, was die deutsche Wiedervereinigung bedeutet hat. Meine Familie gehörte zu jenen, die durch die Teilung unseres Landes getrennt worden war. Meine Brüder und ich, die wir im Westen Deutschlands aufwuchsen, hatten gleichaltrige Vettern in der DDR. Und zu Zeiten und unter den Bedingungen des Kalten Krieges war es gar nicht so unwahrscheinlich, dass wir eines Tages hätten aufeinander schießen müssen. Dass wir Deutsche einen Zustand erreicht haben, in dem solche Vorstellungen bloße Geschichte sind, haben wir ganz wesentlich auch Ihnen zu verdanken.

Sie bleiben der Politik verpflichtet und Ihre Überlegungen und Ihr Friedensvermächtnis sind im öffentlichen Bewusstsein auch durch Ihre Wortmeldungen nach wie vor sehr präsent.

Und Sie tun weiterhin Gutes überall dort, wo Sie können: So lassen Sie das heutige Preisgeld dem Raissa-Gorbatschowa-Krankenhaus in Sankt Petersburg zukommen. Damit wird zwei Ärzten eine Fortbildung an einer Kinderkrebsklinik in Deutschland ermöglicht.

Das Andenken der verehrten Raissa Maximowna wird uns allen in Erinnerung bleiben. Morgen jährt sich zum 18. Mal ihr Todestag. Wir bleiben auch ihr zu Dank verpflichtet.

Sie, verehrter Michail Sergejewitsch, sind nach wie vor voller Hoffnung und weisen uns immer wieder einen guten Weg. Davon zeugt Ihr neues Buch, welches dieser Tage unter dem wunderbaren Titel „Ich bleibe Optimist“ erscheint.

Sehr verehrter Herr Präsident, es ist eine große Ehre, Sie heute anlässlich der Preisverleihung des Leonberger „Löwen“ wieder zu treffen und Ihre großen Verdienste einmal mehr würdigen zu dürfen. Seien Sie von Herzen bedankt!

Lieber Michail Gorbatschow, lieber Herr Botschafter von Fritsch, liebe Kollegen! Liebe Mitarbeiter der Gorbatschow-Stiftung

Es war im Juni 1997. In der Frankfurter Paulskirche erhielt Michail Gorbatschow den „Preis für planetarisches Bewusstsein“. Die launige Laudatio hielt Peter Ustinov. Einen Satz von ihm habe ich noch in guter Erinnerung: „Wir ehren heute den mutigsten und bedeutendsten Politiker des 20. Jahrhunderts“. Am nächsten Morgen kamen Raissa und Michail Gorbatschow zu mir ins Fernsehstudio zu einem Interview. Herr Gorbatschow, Sie sahen den Titel meiner damaligen Sendereihe und sagten „Hier bin ich richtig“. Die Reihe hieß „QUERDENKER“.

Ich erinnere mich noch an meine erste Frage an Sie: „Woher nahmen Sie eigentlich die Kraft für Ihre gefährliche Politik von „Glasnost“ und „Perestroika“ und für Ihre noch gefährlichere Politik der atomaren Abrüstung“? Diese Politik war für Sie ganz persönlich lebensgefährlich. Sie riskierten Ihr Leben für Ihre politischen Überzeugungen. Woher also diese außergewöhnliche Kraft und dieser Mut? Sie deuteten auf Ihre Frau, die hinter der Kamera stand und uns zuhörte. Und Sie sagten: „Hier steht meine Kraft“.

Die Gorbatschows waren  d a s  politische Liebespaar des 20. Jahrhunderts. Mich hat Ihre Antwort nicht überrascht. Damals in der Paulskirche saß ich direkt hinter Ihnen und Ihrer Frau und konnte sie ganz indiskret beobachten. Wenn eine Frau und ein Mann sich so gut verstehen wie Sie und Raissa, dann ist eins und eins immer mehr als zwei.

Als ich Sie vor knapp einem Jahr in Ihrer Stiftung wieder traf, erinnerten Sie in Ihrem ersten Satz an Raissa, 16 Jahre nach ihrem Tod.

Wie lässt sich Ustinows damalige Aussage begründen, Sie seien der „mutigste und bedeutendste Politiker des 20. Jahrhunderts“? Es war Michail Gorbatschow, der die größte Bedrohung der gesamten Menschheit überwunden hat – einen möglichen Atomkrieg in Europa. Sie hatten den Mut zum ersten Abrüstungs-Schritt. Vielleicht wären wir ohne diesen Mut heute nicht mehr hier. Wir wissen, dass wir einige mal nur Glück hatten. Jahrzehnte lang spielte die Welt atomares Roulette. Erst durch Ihre Politik konnte der Wahnsinn beendet werden. Im Geiste des großen Pazifisten Jesus von Nazareth war Ihre Politik praktizierte Bergpredigt, praktizierte Feindesliebe.

Feindesliebe heißt ja nicht: Lass dir alles bieten. Kluge Feindesliebe heißt: Sei klüger als Dein Feind. Habe als Erster den Mut zum ersten Schritt in eine andere Richtung. Leider gilt heute noch immer der altrömische Grundsatz: „Wer Frieden will, muss den Krieg vorbereiten“. Unser gesunder Menschenverstand weiß es freilich besser: Wer Frieden will, muss den Frieden vorbereiten.

Jetzt beginnt gerade wieder ein neues atomares Wettrüsten zwischen Russland und den USA. Donald Trump hat schon im Wahlkampf gesagt „Wozu haben wir eigentlich Atomwaffen, wenn wir sie nicht einsetzen“? Als erste Amtshandlung hat er dann die sogenannte „Modernisierung meines Atomarsenals“ angekündigt und die Rüstungsausgaben, ohnehin die höchsten der Welt, noch mal um 10% erhöht.

Und Putin hat reagiert wie gewohnt. Und dann kam noch der Nordkoreaner Kim hinzu. Nirgendwo – weit und breit kein Gorbatschow, nirgendwo der Mut zum ersten Schritt in eine andere Richtung. Nirgendwo Neues Denken und schon gar kein Neues Handeln.

In Ihrem „Appell an die Menschheit“ sagen Sie: „Solange es Atomwaffen gibt, bleibt die Gefahr bestehen, dass sie zum Einsatz kommen. Sei es durch Zufall, eine technische Störung oder auch einen bösen menschlichen Willen“.

Gibt es dennoch Grund zur Hoffnung?

Am Freitag, den 7. Juni 2017, haben die Vereinten Nationen in New York ein historisches Abkommen beschlossen: Atomwaffen sind ab jetzt international verboten. Der Vertrag zum Verbot von Atomwaffen wurde um 10.50 Uhr Ortszeit verabschiedet.

Ohne Ihre Abrüstungspolitik in den Achtzigern, Herr Gorbatschow,  wäre dieses historische Abkommen nicht zustande gekommen.

 

Sie haben als erster Weltpolitiker 1995 in Reykjavik eine atomwaffenfreie Welt proklamiert, erst Barack Obama hat diese Vision erneut aufgenommen, aber heute nehmen die Spannungen zwischen den USA und Russland und zwischen den USA und Nordkorea wieder zu. Die Vision einer atomwaffenfreien Welt ist verblasst.

Dennoch ist der UNO-Vertrag ein großer Fortschritt. Die größte Herausforderung, nämlich die Einbeziehung der Atommächte, bleibt bestehen. In sechs Tagen, am 20 September, soll der Vertrag in New York in Anwesenheit der Außenminister in der UNO feierlich zur Unterschrift freigegeben werden. Notwendig sind 50 Ratifizierungen, damit der Vertrag 90 Tage später in Kraft tritt. Ein historischer Schritt in Richtung Ihrer Friedenspolitik, Michail Gorbatschow.

Wir stehen heute vor zwei großen Weltkrisen: Die zweite Krise neben der erneuten Gefahr eines Atomkriegs, ist der Dritte Weltkrieg, den wir schon heute gegen die Natur führen. Die Klimaerhitzung ist die Überlebensfrage der Menschheit. Ich will als Fernsehjournalist mal für den heutigen Tag eine ökologisch realistische Nachrichtensendung formulieren. Sie müsste etwa so lauten:

Auch heute wieder haben wir weltweit

  • 150 Tier- und Pflanzenarten ein für allemal ausgerottet
  • 000 Hektar Wüste zusätzlich produziert
  • 86 Millionen Tonnen fruchtbaren Boden verloren und
  • 150 Millionen Tonnen Treibhausgase in die Luft geblasen

Das kann unser Planet auf Dauer nicht aushalten. Sind wir noch zu retten? Das Zeitfenster, das uns bleibt, ist noch  etwa 20 Jahre offen, sagen die Wissenschaftler, 20 Jahre, in denen wir den hundertprozentigen Umstieg auf erneuerbare Energien schaffen können und müssen. Das ist ehrgeizig, aber machbar. Wir haben weltweit seit dem Jahr 2.000 den Solarstrom immerhin verhundertfacht und den Windstrom verdreizehnfacht. Wir hatten in Deutschland im Jahr 2.000 etwa vier Prozent Ökostrom und wir sind heute bei 35% sauberem Strom. Durch das Montreal-Abkommen 1987 wurde weltweit das FCKW verboten und die geschädigte Ozonschicht erholt sich wieder. Es ist einfach nicht wahr, dass wir nichts ändern können.

Michail Gorbatschow hat durch seine Politik bewiesen, dass Probleme, die Menschen geschaffen haben, auch von Menschen gelöst werden können. Abrüstung ist möglich. Frieden ist möglich. Klimaschutz ist möglich.

Das „atomare Gleichgewicht des Schreckens“ haben Sie in ein Gleichgewicht der Vernunft transformiert. Das ist heute wieder  d e r  Auftrag unserer Zeit. Wenn das Ihnen gelang, zusammen mit Präsident Bush, der kein geborener Friedenspräsident war, warum sollte dann Abrüstung und Entspannung heute nicht gelingen? Sie waren d a s Vorbild für gelungene Abrüstung und haben deshalb Millionen Menschen Hoffnung vermittelt, Mut gemacht und vielleicht sogar das Leben gerettet. Michail Gorbatschow hat die Welt zum Besseren verändert.

Ihr „Appell an die Welt – Nie wieder Krieg – kommt endlich zur Vernunft“ ist ein Weckruf, von nationalstaatlichem Denken und von nationalem Egoismus  endlich Abschied zu nehmen und das „Gemeinsame Haus Europa“ zu bauen. Das heißt nach dem Motto zu handeln: Wenn es dem Nachbarn nicht gut geht, dann geht es auch uns nicht gut“. Und Russland ist unser Nachbar in Europa, weil Russland zu Europa gehört.

Nicht „America first“, sondern „The Panet first“, nicht „Make America great again“, sondern „Make  a l l  people grait again“. Europa braucht jetzt in Zeiten neuer Spannungen eine neue Entspannungspolitik. Europa hat gerade jetzt die Chance,  d a s große Friedensprojekt der Welt zu werden.

In Ihrem neuen „Appell an die Welt“ sagen Sie: Ein Atomkrieg wäre der letzte Krieg der Menschheitsgeschichte, weil es danach niemand mehr gäbe, der noch einen Krieg führen könnte. Deshalb müssen wir das Ziel, die Atomwaffen zu verbieten, weiterverfolgen, das ist unsere Pflicht…Ein weiterer Imperativ unserer globalisierten Welt lautet: Politik und Ethik müssen vereint werden“.

Im Zeitalter der Globalisierung brauchen wir eine „globale Perestroika“ und eine „Globale Glasnost“ und „globales Neues Denken und Handeln“. Für Ihre Visionen, Ihre Inspirationen und für Ihre vorbildlich mutige Politik  und für Ihren neuen  „Appell an die Welt“ danken wir Ihnen von ganzem Herzen und dafür erhalten Sie heute den großen Löwenherz-Preis einer deutschen Hilfsorganisation. Dieser Preis geht eigentlich an Raissa Gorbatschowa und Michail Gorbatschow. Herzlichen Glückwunsch.

Michail Gorbatschow bekommt den Ehrenpreis 2017, das „Löwenherz“ der Hilfsorganisation Human Projects für seine  – Verdienste für Frieden und Versöhnung –

19.09.2017, 11 Uhr, Hotel Radisson Royal Moskau (Ukraina), Festsaal Veranda

Michail Gorbatschow gehört zu den bedeutendsten politischen Persönlichkeiten der Gegenwart. Sein Mut war es, der die damals größte Bedrohung der gesamten Menschheit überwunden hat: Das atomare Wettrüsten und einen möglichen Atomkrieg in Europa.
Angesichts einer stetig steigenden Anzahl an Kriegen und bewaffneten Auseinandersetzungen auf der Erde, mahnt Michail Gorbatschow in seinem kürzlich publizierten Aufruf an die Menschheit:

         –  Kommt endlich zur Vernunft  – Nie wieder Krieg!  –

zu einer jederzeit möglichen Umkehr zu Frieden und Versöhnung.
Michail Gorbatschows Appel an die Welt ist ein Weckruf vom nationalen Denken und Egoismus endlich Abschied zu nehmen, und die Gewaltfreiheit in den internationalen Beziehungen an erste Stelle zu stellen.

 

Programm zum Festakt der Ehrenpreisverleihung Löwe an Präsident Michail Gorbatschow

  • 11.00 Uhr  musikalische Eröffnung des Festaktes durch die erste Bundespreissiegerin „Jugend musiziert“ Masha Stohrer:  „Se Florindo è Fedele“   Alessandro Scarlatti (1660-1725)
  • 11.05 Uhr       Begrüßung durch Karsten Enz, Human Projects Leitung
  • 11.20 Uhr        Medienbeitrag Konstantin Wecker „Der Krieg“
  • 11.25 Uhr        Begrüßung von Herr Botschafter Dr. Rüdiger von Fritsch   
  • 11.40 Uhr        Musikalischer Beitrag Masha Stohrer: „Ridente la Calma „ (Sylphe des Friedens)   W.A.Mozart (1756-1791)
  • 11.45 Uhr        Laudatio Herr Dr. Franz Alt
  • 12.00 Uhr        Verleihung des „Löwenherz“ an Herrn Präsident Michail Gorbatschow
                            Herrn Präsident Gorbatschow hat die Möglichkeit das Wort zu ergreifen.   
  • 12.20 Uhr       Musikalischer Beitrag  Masha Stohrer: „ Amoretti“  W.A.Mozart ((1756-1791)
  • 12.30 Uhr        Eröffnung Mittagsbankett

Michail Gorbatschow lässt das Preisgeld in Höhe von € 5000,– der Raissa Gorbatschow Klinik in St. Petersburg zukommen. Zwei Ärzten der Raissa Gorbatschow Klinik wird damit ein Praktikum in einer Stuttgarter Kinderkrebsklinik ermöglicht.

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